Irgendwo im tiefsten inneren tragen viele von uns den Wunsch, einmal komplett auszusteigen und die zivilisierte Welt für ein Wildnis-Abenteuer hinter sich zu lassen. Smartphones, Tablets, Smartwatches, fertiges Essen und fließendes Wasser sind nur einige der zahlreichen Gemütlichkeiten, welche die moderne Welt für uns bereit hält und wodurch wir immer wieder zurück in unsere Komfortzonen gedrängt werden. Viele unserer Leser kennen wohl nur zu gut den Moment, wenn das Smartphone den letzten Prozent an Akkustand aufzeigt und man in eine Art Panik verfällt, als würde es um den letzten Tropfen Trinkwasser gehen. In der modernen Welt kennen wir alle die Lösung dafür: das Ladekabel. Doch wie steht es um den letzten Tropfen Trinkwasser? Wie viele von uns wüssten, wie sie sich in der freien Wildnis mit sauberem Trinkwasser versorgen können?
Wie macht man ein Feuer ohne Feuerzeug und was isst man, wenn die letzte industriell gefertigte Dose Bohnen aufgebraucht ist? Das sind die Fragen, die zu beantworten sind, wenn es um ein Outdoor-Abenteuer in seiner reinsten Form geht. Komplett isoliert von der Zivilisation und ihren Konsumgütern. Mensch und Natur – die älteste Verbindung der Weltgeschichte. In diesem Artikel erfährst du die 5 ultimativen Survival-Tricks für dein „Back to the Roots“-Wildnis-Abenteuer. Doch vorher müssen wir einige wichtige organisatorische Punkte zusammen durchgehen.
Der perfekte Ort
Bevor du deinen Survival-Trip beginnen kannst, musst du den Ort für dein Abenteuer bestimmen – und das ist leichter gesagt als getan. Denn wie weit soll es wirklich in die freie Wildnis hinaus gehen? Wie schnell soll im Fall der Fälle der Exit möglich sein? Die Antworten auf diese Fragen sind maßgeblich von der Lage deines Survival-Trips abhängig. Wie weit dein Survival-Abenteuer geht, musst du anhand deiner Erfahrung entscheiden. An vielen Orten gibt es die Möglichkeit sich von außen zeitnah erneut mit Lebensmitteln einzudecken. An anderen Orten würde das wiederum einen ganzen Tagesmarsch bedeuten. In dem Fall musst du in der Lage sein, deine Verpflegung an Ort und Stelle zu organisieren. Unberührte Flecken die ein pures Survival-Feeling erzeugen findest du auch zahlreich in Deutschland und Europa, wichtig ist allerdings, dass du deinen Zielort im vorhinein sorgfältig erforschst und dir die wichtigen Informationen in einschlägigen Foren und ggf. auch bei Behörden einholst, denn es gibt Länder in denen das Wildzelten gestattet ist, während es in anderen Ländern wiederum aufgrund von geltenden Bestimmungen nur an ausgewiesen Orten erlaubt ist. Auch die Wetterbedingungen deines Zielortes sind maßgeblich für den Verlauf deines Survival Trips. Gerade in Asien und Afrika solltest du dich über die Witterungsverhältnisse in deinem Zeitraum genauestens erkundigen, da zu Zeiten mit hohem Niederschlag selbstverständlich ein anderes Survival- und Outdoor Equipment erforderlich ist als zu Zeiten mit geringem Niederschlag und hohen Temperaturen.
Gerade das Terrain verändert sich durch hohen Niederschlag und bringt eventuell eine andere Art von Widrigkeiten und Gefahren mit sich. Für deine ersten Survival Trips ist ein moderates Klima empfehlenswert. Es muss Personen geben, mit denen du im Vorfeld abklärst, in welchem Zeitraum du ein Lebenszeichen von dir gibst – andernfalls begibst du dich in ein zu großes Risiko. Falls also dein Trip über mehrere Tage gehen soll, musst du genau organisieren, wann deine Wanderroute kleinere Ortschaften durchkreuzt, von wo aus du eine SMS oder eine kurze E-Mail als Lebenszeichen mit deiner aktuellen Position versenden kannst. So können Familie und Freunde rechtzeitig agieren, wenn sie in einer festgelegten Zeitspanne kein Zeichen von dir erhalten. Zur Planung der Örtlichkeit gehört auch, dass du dich über die Naturgegebenheiten vor Ort informierst. Welche Pflanzen wachsen dort? Welche dieser Pflanzen kannst du essen und welche sind vielleicht sogar giftig? Darüber hinaus musst du dir über die Tierwelt an deinem Standort zu 100% Aufklärung verschaffen. Dazu ist es ratsam sich mit der Forstbehörde der ausgewählten Region in Verbindung zu setzen und in Erfahrung zu bringen, ob es dort Bären, Wölfe und vielleicht auch giftige Tierarten gibt. Im Normalfall werden Wildtiere den Kontakt zu Menschen vermeiden, daher solltest du bei deinen Wanderungen durch Singen und laute Unterhaltungen mit deinem Partner dafür sorgen, dass Bären und andere Wildtiere dich frühzeitig hören und sich von deinem Umkreis wegbewegen können. Andernfalls könnte es sein, dass man diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung überrascht und eine Überraschung mit einem Bären in der freien Wildnis ist nun wirklich nicht gerade das wovon wir alle träumen, gerade wenn Jungtiere in der Nähe sind und der Schutzinstinkt greift. Aber auch in diesem Fall gilt es Ruhe zu bewahren. So schwer das auch klingen mag – wegrennen weckt nur den Jagdinstinkt von Wildtieren und ist auf ihrem Terrain nicht unbedingt von Chancengleichheit geprägt. Vielmehr geht es darum, das Tier durch Krach in eine defensive Haltung zu bringen und selbst den Rückwärtsgang einzulegen. Aber: die Gefahr von Wildtieren angegriffen zu werden ist selten und dennoch ist Vorsicht und Vorbereitung geboten.
Die perfekte Ausrüstung
Erst wenn du dein Reiseziel kennst macht es Sinn, sich an das Packen deines Outdoor Rucksacks zu begeben, denn welche Outdoor Ausrüstung den begrenzten Platz deines Rucksacks einnimmt hängt im Wesentlichen vom Terrain und von der Dauer deines Survival Trips ab. Ein Survival Trip ist, wie der Name schon sagt, charakterisiert von dem Fokus auf das Überleben in der freien Natur – somit geht es hierbei nicht um Komfort, sondern um eine funktionale Outdoor Ausrüstung die robust und vielseitig einsetzbar ist. Zu einer Grundausrüstung im Outdoor Bereich gehört ein scharfes Messer mit feststehender Klinge. Auch wenn es sicherlich auch ein Faustkeil tut – ein scharfes Outdoor-Messer nimmt wenig Platz in Anspruch und gibt dir einen gewissen Komfort, auf den man nicht unbedingt verzichten muss, um ein richtiges Survival-Abenteuer zu erleben. Eine dicht verschließbare Trinkflasche ist essentiell und fester Bestandteil einer guten Grundausrüstung, denn wenn du eine saubere Wasserquelle gefunden hast, solltest du zumindest bis zur nächsten sauberen Quelle genug für unterwegs haben – in diesem Zusammenhang sollte man trotz jeder Abenteuerlust von zu großen Risiken absehen – schließlich geht es bei einem Survival Trip in erster Linie ums Überleben. Außerdem gehört zu jeder guten Survival Ausrüstung ein Mittel zum Entkeimen von Wasser. Das kann in Form eines Filters oder auch in Form von Tabletten sein. Natürlich könnte man auch eine Socke mit Kieselsteinen, Sand, Grashalmen und Kohle füllen und das Wasser durch diesen „Naturfilter“ laufen lassen – das setzt allerdings voraus, dass die Socke noch einigermaßen sauber ist In der Regel gilt: klares und schnell fließendes Wasser ist in den allermeisten Fällen genießbar. Von stehendem und trüben Wasser solltest du dich so gut es geht fern halten, sofern du es nicht abkochen kannst.
Eine Liste mit einigen wichtigen Bestandteilen für dein Survival Kit:
- Magnesiumstab/ Streichhölzer (wasserdicht verstauen)
- Karte/Kompass/GPS
- Taschenlampe mit guter Ausleuchtung und genügend Batterien
- Messer
- Nylon-Schnur oder Bindedraht (mind. 10m)
- Mittel zum Wasserentkeimen
- Kerze (eingewickelt in Aluminiumfolie)
- Plastikplane
- Karabinerhaken/Sicherheitsnadel
- Kanne/Behälter (am besten dicht verschließbar mit mind. 500 ml)
- Angelausrüstung (Angelschnur kann vielseitig verwendet)
- Leuchtstab, Fackel oder Rauchkörper für Notsignale
- Näh – und Reparaturset
- Sterile Pads, Pflaster und Tape
- Neosporin gegen Haut-und Augeninfektionen
- Aspirin und Mittel gegen Durchfall (ggf. hilft auch Kohle)
Diese Liste dient lediglich als Orientierungshilfe, denn was letztendlich noch hinzukommt hängt im Wesentlichen von deiner Erfahrung und von deiner Tragekapazität ab. Daher ist es von Vorteil mit mehreren Unterwegs zu sein, da hierdurch reichlich Reserve und Ausrüstungsgegenstände auf mehreren Schultern verteilt werden können.
Selbstverständlich liegt eine richtige Outdoor Ausrüstung nicht einfach in jedem Supermarkt rum. Dafür gibt es spezielle Survival Shops, Outdoor Shops und sogar Bundeswehr Shops die professionelles und erprobtes Survival Equipment anbieten. Der Vorteil von spezieller Ausrüstung ist, dass diese Produkte von Profis mit entwickelt werden und in erster Linie funktional und robust sind. Ein Aufpreis gegenüber konventionellen Produkten lässt sich dadurch rechtfertigen, dass professionelle Outdoor Ausrüstung in aller Regel viele Jahre einen treuen Dienst erweist.
Deine Outdoor Bekleidung entscheidet maßgeblich darüber, wie dein Survival Trip verläuft, denn viel Platz für Auswahl bleibt neben der Grundausrüstung nicht in deinem Outdoor Rucksack.
Somit gibt es bestimmte Kriterien, die deine Outdoor Bekleidung erfüllen muss, um den wechselnden Bedingungen auf deiner Reise gerecht zu werden. Deine Outdoor Bekleidung muss funktional, strapazierfähig und schnell trocknend sein. Darüber hinaus müssen die Textilien atmungsaktiv und Schweiß regulierend sein, damit du nicht permanent nass geschwitzt bist, was dich kälteanfälliger machen würde. Natürlich hängt die Auswahl sehr stark von der Jahreszeit (Temperaturen) und von dem erwarteten Niederschlag ab. Dennoch gilt wie bei jeder körperlichen Betätigung im Freien das Zwiebel-Prinzip: mehrere atmungsaktive Kleidungsschichten, die du je nach Bedarf An-und Ausziehen kannst, um sowohl gegen Kälte als auch gegen Wärme gewappnet zu sein. In diesem Zusammenhang sind wasserabweisende Softshell Jacken in Verbindung mit atmungsaktiven und hochschließenden Fleecejacken zu empfehlen. Gerade Softshell Jacken geben guten Schutz bei geringem Niederschlag und Wind und sind dennoch Schnell verstaut und leicht zu transportieren. Abends kann eine warme hochschließende vor einem gemütlichen Lagerfeuer deinen Hals-und Nackenbereich vor Kälte schützen. Funktionshosen mit Stretch-Anteil geben dir die nötige Beweglichkeit, trocknen schnell und lassen sich mit wenigen Handgriffen in Shorts verwandeln. Außerdem geben sie mit ihren vielen Taschen genug Stauraum für all die Kleinigkeiten die auf einem Survival Trip nicht wegzudenken sind und jederzeit griffbereit sein sollten. Nicht zu vergessen ist eine leichte Regenjacke, die zusammengerollt im Rucksack verstaut werden kann.
Kommen wir nun zu den „5 Survival Tipps für Outdoor Abenteurer“.
1. Essen und Trinken:
Das hängt davon ab, wie extrem dein Survival Trip sein soll, was wiederum von deiner Outdoor Erfahrung abhängig ist. Theoretisch kann der Mensch bis zu vier Wochen ohne Nahrung überleben, allerdings nur, wenn der Kalorienverbrauch auf ein Minimum reduziert wird. Bei einem Survival Trip geht es allerdings nicht ums dahin vegetieren, sondern um viel Bewegung. Daher ist das Thema Nahrung wichtig und entscheidend für die Länge und die Intensität des Survival Trips. Selbst wenn du vor hast, dich zu 100% von der Natur ernähren sind eine Trinkflasche und Wasserfilter absolute must-have’s. Auch ein Buch über Pflanzenkunde kann nicht schaden und wird dir helfen, die essbaren Pflanzen richtig zu bestimmen. Dazu gehört unter anderem die Beinwell-Pflanze, die überdurchschnittlich viel Stärke enthält und dir schnell Kraft gibt, um deinen Survival Trip fortzusetzen. Auch bei Milzkraut kannst du richtig zulangen, da es nicht all zu bitter ist. Spitzwegerich wiederum hat heilende und desinfizierende Eigenschaften. Gerade in Europa gibt es knapp 2.000 essbare Wildpflanzen und insbesondere im Herbst bietet die Natur ein 7-Gänge Menü an Früchten, Beeren und Wurzeln wunderbar genießbar sind und Energie geben.
Aber auch Fleisch ist im Bereich des Möglichen: wenn du auf deinem Survival Trip Seen oder Flüsse erreichst, kannst du mit deiner Angelschnur im Handumdrehen eine Angel basteln und auch ein selbstgemachter Speer kann nützlich sein, um das Abendessen zu fangen. Fisch ist am besten gekocht genießbar. Natürlich kannst du den Fisch über dem offenen Feuer an einem Ast grillen – für die jenigen die es etwas feiner mögen empfiehlt sich Kochmaterialien aus einer Campingausrüstung. Eine kleine Pfanne, ein Topf und etwas Besteck verwandeln die Wildnis zwar nicht in ein 7-Sterne Restaurant, geben dir aber tollen Komfort und alles schmeckt gleich doppelt so gut. Brennstoff für deinen Naturherd ist trockenes Holz aus der Natur. Doch dazu mehr unter Tipp 2.
In jedem Fall solltest du eine Notration mit Konserven und trockenen Lebensmitteln parat haben, denn die Wildnis ist unvorhersehbar.
2. Feuer machen in der Wildnis
Nach einem kilometerlangen Fußmarsch quer durch die Wildnis gibt es nichts schöneres, als mit seinen Kameraden rund um ein Lagerfeuer zu sitzen, die Glieder aufzuwärmen und dem Knistern der Äste und Zweige in der Stille der Natur zuzuhören.
So einfach es auch klingt ist Feuer machen in der freien Wildnis mit Vorbereitung und vor allem Verantwortung verbunden. Feuer solltest du grundsätzlich nur an deinem Lagerplatz machen und dabei gilt es einen harten Untergrund auszuwählen, den du durch trockene Steine begrenzen solltest. Es wichtig, dass die Steine, die du zur Begrenzung deines Lagerfeuers aussuchst trocken sind, denn feuchte Steine können durch Hitzespannungen platzen und ziemlich gefährlich werden. Das Ziel bei einem guten Lagerfeuer ist es, dass das Feuer viel Hitze erzeugt, die an die Seiten abgegeben wird, wobei wenig Rauch entstehen darf, damit ein gemütliches Zusammensitzen möglich ist. Der Grund für viel Rauchentwicklung ist in den allermeisten Fällen feuchtes Holz und wenn das Feuer zu geringe Hitze erzeugt. Daher ist es wichtig, dass du nur „totes“, also komplett trockenes Holz für dein Feuer verwendest. Achte darauf, dass jeder Zeit genug Sauerstoff in das Zentrum des Feuers gelangen kann und halte immer mit genug Nachschub an Brennholz bereit, damit das Feuer seine volle Hitze entfalten kann.
Im Grunde gibt es 4 verschiedene Feuer-Arten für Survival-Trips, die wir alle in kommenden Blogbeiträgen näher erklären möchten. Als Allrounder unter den Feuer-Arten empfiehlt sich das Pyramidenfeuer, welches aus drei Schichten besteht:
I. Zunder, kleine Äste und trockenes Gras und Blätter als leicht brennbares Zentrum
II. Drumherum mittelgroße Äste angeordnet in Pyramidenform
III. Darum wiederum große Äste als äußerste Schicht der Pyramide
Vergewissere dich im Vorfeld, dass du den Bereich um dein Lagerfeuer sorgfältig von Ästen und Laub gesäubert hast, damit das Feuer sich nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Nicht jedes Feuer erfüllt die selbe Funktion. Zum Kochen ist beispielsweise eher ein Sternfeuer geeignet, wohingegen ein Pyramidenfeuer hervorragend wärme spendet.
Zum Anzünden empfiehlt es sich Streichhölzer zu verwenden, die du hoffentlich trocken in deinem Survival Rucksack aufbewahren konntest. Hier ist Sparsamkeit geboten, denn du hast nur eine begrenzte Menge an Streichhölzern dabei. Damit es gleich mit dem ersten Streichholz klappt, solltest du dich mit dem Rücken zum Wind drehen und das Feuer möglichst weit unten im Zentrum platzieren und anschließen leicht pusten, um eine gute Sauerstoffzufuhr sicherzustellen. Auch ein Magnesiumstab ist eine wunderbare Methode um Feuer zu machen. Sobald dein Lagerfeuer brennt, sollest du dich nicht mehr allzu ehr von der Feuerstelle entfernen, um jederzeit reagieren zu können.
Wenn es schließlich Schlafenszeit ist, muss das Feuer sorgfältig gelöscht werden. Dafür empfiehlt es sich das Feuer komplett herunterbrennen zu lassen. Die noch vorhandene Glut kann man dann einfach mit Erde, Sand und etwas Wasser löschen. Falls du dein Survival Camp aus irgendeinem Grund vorzeitig abbrechen musst und keine Zeit hast, das Lagerfeuer herunterbrennen zu lassen, solltest du die dicken Äste aus dem brennenden Feuer herausnehmen und separat löschen. Danach solltest du die Feuerstelle wieder mit Erde, Sand und Wasser soweit löschen, dass kein Rauch mehr entsteht und keine Glut mehr vorhanden ist.
3. Warm und trocken ohne Feuer
Auf deiner Reise könnte es sein, dass es keine Erlaubnis zum Feuermachen gibt. In diesem Fall kannst du zum Kochen einen Campingkocher verwenden. Diese findest du in Shops mit Campingzubehör und Outdoorausrüstung, allerdings wird die kleine Flamme des Campingkochers wohl kaum ausreichen, um dich und deine Freunde zu erwärmen. Eine warme Mahlzeit wärmt zumindest schon mal von innen heraus. Um dich auch von außen zu wärmen solltest du eine dicke Schicht trockene Blätter und Gräser auf dem Boden ausbreiten, um Feuchtigkeit und Kälte die vom Boden her kommt möglichst zu isolieren. Mit einem guten Schlafsack kannst du auf diesem Naturbett ohne weiteres eine gemütliche Nacht verbringen.
4. Übernachtung in der Wildnis
Gerade bei Nacht birgt die Wildnis eine atemberaubend vielfältige Geräuschkulisse, die wie eine Therapie auf unseren Geist wirkt. Aber nicht nur akustisch, sondern auch visuell verzaubert die Wildnis mit einem Nachthimmel voller Sterne und Sternschnuppen die durch die Belichtung in der Stadt kaum zu sehen wären. Grundsätzlich sollten die Temperaturen über 10 Grad liegen und selbstverständlich ist es wichtig, dass kein Niederschlag zu erwarten ist, denn das wird in der Wildnis ziemlich schnell ungemütlich und selbst wasserdichter Biwaksack bleibt bei kräftigem Niederschlag nicht unbedingt kuschelig. Versuche generell nach natürlichen Schutzgelegenheiten wie Felsvorsprüngen und Höhlen für deinen Survival Camp Schlafpatz Ausschau zu halten. Du kannst dir auch ein Zelt bauen, indem du ein Seil oder eine strapazierfähige Schnur zwischen zwei Bäumen befestigst und eine Plane drüber legst und das Ganze mit Steinen oder Ästen an den Seiten stabilisierst. Eine Unterlage unter dem Schlafsack ist in jedem Fall sinnvoll und es eignet sich eine Isomatte, um Kälte und Feuchtigkeit vom Boden zu isolieren. Achte darauf, dass du dein Nachtquartier nicht unbedingt auf einem Ameisenbau errichtest und versuch nicht in den Nähe von Sümpfen, Gewässern und Pfützen zu übernachten, da die Feuchtigkeit Mücken anzieht, die ziemlich ungemütlich werden können. Erkundige dich auch über gefährliche Wildtiere, giftige Insekten und Schlangen an deinem Survival Ziel und ergänze deine Outdoor Ausrüstung um die nötigen Notfallutensilien.
5. Orientierung in der Natur
Wir alle kennen den Spruch „Nie ohne Seife waschen“. Für Stadtmenschen ist dieser Spruch oftmals die einzige Eselsbrücke, um sich die Himmelsrichtungen herzuleiten. Mit einem Kompass ist das schon deutlich einfacher, denn die Magnetnadel in einem Kompass zeigt immer in Richtung Nord-Süd. Doch wie findest du den Weg, wenn du keinen Kompass und kein modernes Navigationsgerät dabei hast? Grundsätzlich gilt ein ganz simples Prinzip: Augen offen halten und die Umgebung wahrnehmen. So einfach das auch klingen mag – in der modernen Welt, wo uns Navis, Smartphones und nun sogar Smartwatches permanent von der realen in die virtuelle Welt ziehen ist es nicht mehr so selbstverständlich, dass man seine Umgebung bewusst wahrnimmt. Viele Jugendlich finden teilweise nicht mal in ihrer Heimatstadt ohne Navi zurück nach Hause, wohingegen ältere Generationen ganz ohne moderne Hilfe auf Autobahnen und Straßen zurechtkommen, weil sie aus einer Zeit kommen, in der es ohne moderne Navis und Smartphones notwendig war, die Augen offen zu halten und sich Wege und Beschilderungen zu merken. Für naturfremde Menschen und Neulinge im Outdoor Bereich ähneln sich Bäume und Landschaften einfach stärker als Straßen und Häuser. Das liegt an einem oberflächlichen Blick auf das Gelände den es unbedingt gilt abzutrainieren.
Sollte kein Kompass in der Outdoor Ausrüstung vorhanden sein (was natürlich nicht vorkommen sollte), ist zunächst die Sonne als Anhaltspunkt zu wählen, da sie in unseren Breitengraden in etwa im Osten aufgeht und mittags im Süden steht und sich in den folgenden Stunden bis Sonnenuntergang in Richtung Westen bewegt. Auch Bäume können bei der Orientierung helfen, denn in der Regel weht der Wind in Europa aus westlicher Richtung, was man an der östlichen Neigung besonders an freistehenden Bäumen beobachten kann und auch Moos wächst auf der Wetterseite des Baumes – also westlich. Eine noch einfachere Methode ist, dass du nach markanten Punkten auf deinem Survival Trip Ausschau hältst. Zum Beispiel ein Baum in den ein Blitz eingeschlagen ist (hier findest du übrigens oftmals auch Kohle), skurrile Felsformationen und vielleicht sogar Schilder. Sofern du die Wildnis über deinen Hinweg wieder verlassen möchtest, ist es ratsam in regelmäßigen Abschnitten einen Blick zurückzuwerfen, damit dir dein Rückweg vertrauter wird.
Ein Survival Trip ist mit viel Vorbereitung und Expertise verbunden. Keinesfalls solltest du dich als Neuling von dem Nervenkitzel zu unverantwortlichem Handeln verleiten lassen. Nimm an Survival Trainings mit Experten teil und lerne auf diesen Survival Wochenenden neue Leute kennen, die dieselben Interessen mit dir teilen und vielleicht sogar auf deinem ersten eigenständigen Outdoor Trip dabei sind.Mit einem professionellen Training und der richtigen Outdoor Ausrüstung steht deinem unvergesslichen Survival Trip nicht mehr entgegen.